Foto © Ines Göbel, Literaturwerkstatt

Hallöchen, ich schreibe. Ich schreibe schon sehr gerne. Das Schreiben macht einen Teil meiner Persönlichkeit aus. Es ist ein bisschen so wie Pech und Schwefel. Man kann sich das eine nicht ohne das andere vorstellen. Ich schreibe am liebsten kürzere Geschichten. Bereits in der Grundschule habe ich das Schreiben für mich entdeckt. Es nimmt einen Platz in meinem Leben ein, von dem ich nicht wüsste, wie ich ihn füllen würde, wäre er leer.

Ich bin Emil, 14 Jahre alt und ein verzweifelter Schüler.

Leseprobe

Wieso hat jeder Angst vor mir? Etwa nur, weil ich ein Vampir bin? Das ist doch echt das Letzte. Diese Menschen setzen sich dafür ein, dass niemand aufgrund seiner Hautfarbe oder Herkunft diskriminiert wird, aber trotzdem verabscheuen sie uns Vampire. Wo ist denn da bitte die Logik? Ich meine, ich trinke so selten wie möglich Blut. Manchmal verletze ich mich auch einfach selbst, sodass der Hunger mich nicht in den Wahnsinn treibt. Aber irgendwann muss ich dann auch mal wieder frisches Blut zu mir nehmen. Und selbst dann greife ich noch auf Haustiere wie Katzen oder Hunde zurück. Doch das ist diesen Menschen auch wieder nicht recht, da sie ihre Haustiere ja so sehr lieben!! Die Menschen sind halt einfach ein komisches Volk. Alles, was sie sich nicht erklären können, wird als unnatürlich oder gefährlich eingestuft. Ich war schon mehrere Male kurz davor, umgebracht zu werden und konnte nur entkommen, weil ich in dunklen Gassen und Ecken für das menschliche Auge nicht erkennbar bin. Wie gesagt, ich finde, dass die Menschen ein komisches Völkchen sind. Deswegen werde ich wahrscheinlich auch bald zurück in die Unterwelt gehen, da fühle ich mich einfach wohler als hier auf der Erde.