Foto © A. Heinlein
Jana Franke wurde 1965 in Templin geboren und studierte zunächst an der Hochschule für Tanz bei und mit Gret Palucca in Dresden, Nach der Tänzerkarriere nahm sie ein Hochschulstudium der Sozialarbeit auf und arbeitet ab 1995 als selbständige Supervisorin. Sie schreibt Prosa, lyrische Miniaturen, Lyrik, die in Einzeltiteln in Anthologien, Literaturzeitschriften und Lyrikjahrbüchern veröffentlicht werden.
1.Preis zeilen.lauf bei art.experience Baden b. Wien für ihre Kurzprosa „Schwesterherz“, 2016
Jana Franke verfasst seit 2015 Prosa, lyrische Miniaturen, Lyrik, die in Einzeltiteln in Anthologien, Literaturzeitschriften und Lyrikjahrbüchern veröffentlicht werden.Seit 2020 arbeitet sie als Schreibdozentin für Erwachsene und Jugendliche in der Methode des Kreativen Schreibens u.a. im Naturkundemuseum Berlin und Potsdam. Aus ihren interdisziplinären Projekten, Werkstätten und Kunstvermittlungsprogrammen in Kooperation mit Wissenschaftlern, Musikern, Fotografen und Künstlern entstanden 2022 unter dem Dach des Friedrich Bödecker Kreise und Kultur_Macht_Stark zwei Publikationen. „Hinter den Kulissen“ und „Im Gesang der Ferne“ erschienen im vbb Berlin.
Mit wort trifft ton&bild initiierte sie 2020 ihr prämiertes Format, in dem Künstler verschiedener Ausrichtung miteinander arbeiten, um sich mit anderen Sichtweisen auseinanderzusetzen. Die vertonten Texte und experimentelle Sounds sind Teil ihrer Programme, mit denen sie gemeinsam mit Musikern auf Lesetouren geht.
Jana Franke lebt in Potsdam.
Jana Franke liest aus „Wendezeiten – Ein Dreiakter“ aus der Jubiläumsanthologie „Hier ist herrlich arbeiten“, 2021 erschienen im vbb Berlin.
Leseprobe
Die zugige Pritsche, auf der ich jetzt saß, war voller Menschen, die schweigend auf ihre Schuhe starrten. Keine Ahnung was jetzt passieren würde. Angst konnte ich mir nicht leisten, dafür war die Situation zu gefährlich. Charlotte würde jede Dienststelle nach mir absuchen. Sie würde mich finden.
Wir fuhren am Altmarkt vorbei, hinter zur Schießgasse und hielten am Liefereingang des Polizeipräsidiums. Mit seinen armdicken Sandsteinblöcken würde das Gebäude jeden Laut verschlingen. Die vier Soldaten vom Hänger befahlen uns eine schmale Treppe hinunter. Wir wurden in Reihe aufgefädelt, Gesicht zur Wand, notbeleuchtet in das muffige Kellergewölbe gestellt. Keiner wusste weiter, so schien es. Wir nicht, die da oben nicht und die jungen Burschen in Uniform erst recht nicht. In deren Augen nistete die Angst. Angst, dass ihr gesunder Menschenverstand siegen würde, sie Befehle verweigerten und damit selbst im nächsten Augenblick mit dem Gesicht zur Wand stünden.
Erstveröffentlichungen
Einzelveröffentlichungen
Hinter den Kulissen – unter die Haut (Hrsg.)
Autorenpatenschaften II, Mitteldeutscher Verlag, 2022
Gesang der Ferne (Hrsg.)
Autorenpatenschaften, Mitteldeutscher Verlag, 2022
Bibliographie (Auswahl)
„wenn du mir deine mauern gibst“ Gedicht, Versnetze_15, Lyrikjahrbuch, Axel Kutsch, Ralf Liebe Verlag, 2022
„im umwenden“ Gedicht, Ulrich Grasnick Lyrikpreis / Anthologie, Quintus Verlag, 2022
„mia und iwan“, Gedicht, Give Peace a Chance,
Literatur- outdoors – Worte sind Wege, Literaturblog von Walter Pobaschnig, 2022
„träume ordnen“, Gedicht, Versnetze_14, Literaturjahrbuch, Axel Kutsch,
Ralf Liebe Verlag, 2021
„WendeZeiten – Ein Dreiakter“, Kurzgeschichte, erschienen in „Hier ist herrlich arbeiten“, Jubiläumsausgabe zu 30 Jahre Schriftstellerverband Brandenburg, vvb Verlag, 2021
„der wald“, Gedicht, erschienen in „Bienen halten die Uhren auf“, Reclam Verlag, 2020
„vielleicht“, Gedicht, eXperimenta Märzausgabe, Literaturzeitschrift, Bingen, 2020
„der wald iss weg“, Gedicht, Das Gedicht #27 – Dichter an die Natur, Lyrikjahrbuch,
Anton G. Leitner, 2019
„in vivo“, lyrischer Kurztext, erschienen in „Monstrum“ , Litac – Verlag, Phantasische Literatur, Zürich, 2019„sagst du“ und „jetzt“, Gedichte, Ulrich Grasnick Lyrikpreis,
Anthologie, Quintus Verlag, Berlin, 2019
„carpe diem“, Miniatur, Text des Tages / Fixpoetry – Wir reden über Literatur,
Hamburg, 2019
„Wenden“, Erzählung, Der Maulkorb, Sonderheft zum Festival Dresden.Politisch.Gestalten, Literaturzeitschrift, Dresden, 2019
„carpe diem“, Kurzgeschichte, erschienen in „Feierabend“, Rhein.Mosel.Verlag, 2019
„Rommérunde“, Kurzgeschichte, Erwin Strittmatter Literaturwettbewerb – Alltag im Wort / Anthologie, SWE- Verlag, 2019
„Ameisenküsse“, Text des Tages / Von Frauenhand, Fixpoetry – Wir reden über Literatur, Literaturzeitschrift, Hamburg, 2018
„Zwischen Tür und Angel“, Kurzgeschichte, erschienen in „Tschüssikowski“, Anthologie / Brigthon Verlag, 2017
„Wendezeiten“, Erzählung, 6. Berner Bücherwochen, erschienen in „FriedenLieben“ Anthologie / Geestverlag, 2017